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Tutorial 05

Mehrsprachig vorlesen

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Wenn Kinder mehrsprachig aufwachsen, ist es wichtig, vorher zu entscheiden, welche Sprache(n) du beim Vorlesen benutzen möchtest.
Kinder wachsen mehrsprachig auf, wenn sie Deutsch und DGS im Alltag lernen oder verwenden. Es kann auch sein, dass sie mit zwei oder mehr Gebärdensprachen oder gesprochenen Sprachen aufwachsen.

Wahl der Sprache

Für taube oder schwerhörige Kinder ist die Wahl der Sprache und Kommunikationsform beim Vorlesen besonders wichtig, um ihr Verständnis und den Sprach(en)erwerb gezielt zu unterstützen.
Entscheide vor dem Vorlesen, welche Lernziele du verfolgst und welche Sprache du fördern möchtest. Wenn dir das inhaltliche Verstehen wichtig ist, benutze die Sprache, die das Kind am besten beherrscht. Möchtest du eine weniger gut beherrschte Sprache fördern, benutze diese und unterstütze das Verstehen durch z. B. das Wiederholen in einfachen Gebärden oder Wörtern.

Wahl der Sprache

Für taube oder schwerhörige Kinder ist die Wahl der Sprache und Kommunikationsform beim Vorlesen besonders wichtig, um ihr Verständnis und den Sprach(en)erwerb gezielt zu unterstützen.
Entscheide vor dem Vorlesen, welche Lernziele du verfolgst und welche Sprache du fördern möchtest. Wenn dir das inhaltliche Verstehen wichtig ist, benutze die Sprache, die das Kind am besten beherrscht. Möchtest du eine weniger gut beherrschte Sprache fördern, benutze diese und unterstütze das Verstehen durch z. B. das Wiederholen in einfachen Gebärden oder Wörtern.

Vorlesen in einer Sprache

Der Vorteil des Vorlesens in einer Sprache ist, dass sich das Kind auf das Verstehen dieser Sprache konzentrieren kann. Manche Kinder sind überfordert, wenn mehrere Sprachen gleichzeitig verwendet werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Kinder in Deutsch und DGS zu fördern:

Verschiedene pädagogische Fachkräfte lesen in unterschiedlichen Sprachen vor. Du liest z.B. immer in Deutsch vor, eine andere Fachkraft verwendet DGS.

Du liest ein Buch zuerst in der Sprache vor, die das Kind besser versteht. Später liest du dasselbe Buch in einer anderen Sprache vor. So fällt es dem Kind leichter, die schwerere Sprache zu verstehen. Du kannst ein Buch zuerst in Deutsch mit LBG und anschließend in DGS oder umgekehrt vorlesen. ReaDi-Bilderbücher ermöglichen das Wechseln zwischen verschiedenen Sprachen: Deutsch, DGS, Arabisch, Englisch und Türkisch.

Weitere mehrsprachige Bilderbücher findest du hier >

In verschiedenen Situationen unterschiedliche Sprachen verwenden: Im Deutschunterricht wird z.B. auf Deutsch vorgelesen, im DGS-Unterricht in DGS.

Vorlesen in zwei Sprachen

Das Vorlesen in Deutsch und DGS kann beide Sprachen fördern. Nutze die stärkere Sprache des Kindes, um die weniger gut beherrschte Sprache zu unterstützen.
Lies das Buch in einer Sprache vor und wechsle in eine andere Sprache, wenn

das Kind dich nicht versteht und du das Verstehen sichern möchtest,

du dich in einer anderen Sprache mit dem Kind unterhalten möchtest,

das Kind dich in einer anderen Sprache etwas fragt oder erzählen möchte,

du oder das Kind ein Wort in einer Sprache nicht kennt.

Mehrsprachig vorlesen in heterogenen Gruppen

Alle Kinder müssen alles verstehen können. Nachlässigkeiten helfen keinem. Es ist besser, in Kleingruppen zu arbeiten oder einem Kind auch mal allein vorzulesen.
In Gruppen mit unterschiedlichen Sprachen und Sprachkompetenzen kann es sinnvoll sein, Deutsch und DGS parallel einzusetzen.

Mehrsprachig vorlesen in heterogenen Gruppen

Alle Kinder müssen alles verstehen können. Nachlässigkeiten helfen keinem. Es ist besser, in Kleingruppen zu arbeiten oder einem Kind auch mal allein vorzulesen.
In Gruppen mit unterschiedlichen Sprachen und Sprachkompetenzen kann es sinnvoll sein, Deutsch und DGS parallel einzusetzen.

Wenn ihr zu zweit seid, könnt ihr parallel in DGS und in Deutsch vorlesen. So profitieren alle Kinder von beiden Sprachen. Vereinbart im Kollegium, wann ihr zu zweit vorlesen könnt.

Achte darauf, dass alle Kinder ihre Fragen gegenseitig verstehen. Übersetze bei Bedarf.

In manchen Gruppen helfen lautsprachbegleitende Gebärden. Beachte, dass Kinder, die Gesprochenes gar nicht hören, dann nur die Hälfte mitbekommen. Lies besser im Tandem mit Deutsch und DGS oder gruppenweise Kindern mit ähnlichen Sprachkompetenzen oder einem Kind allein vor, so dass du die Sprache benutzen kannst, die die Kinder am besten wahrnehmen und verstehen können.

Richte deine Sprache nach den Kindern mit geringeren Kompetenzen aus, fördere aber auch Kinder mit stärkeren Sprachfähigkeiten durch herausfordernde Aufgaben.

Vorlesen in mehrsprachigen Gruppen erfordert sprachliche Flexibilität und manchmal mehr Zeit. Bleib offen für neue Ansätze und hab den Mut, Neues auszuprobieren, wenn etwas nicht klappt.

Aufgaben

Aufgaben

Starte eine Umfrage oder beobachte die Kinder. Finde heraus, welche Sprache(n) sie nutzen und in welcher Sprache sie am liebsten vorgelesen bekommen. Richte dein nächstes Vorlesen danach aus.

Plane eine Vorleseeinheit, die besonders Deutsch und DGS integriert. Probiere aus, mit einer weiteren Person in beiden Sprachen vorzulesen oder nutze Dolmetschende.