Vorlesen auf Deutsch fördert den Spracherwerb von Kindern, die Deutsch akustisch wahrnehmen können. Sie erweitern so u. a. ihren Wortschatz und festigen Satzstrukturen.
Viele taube oder schwerhörige Kinder nehmen gesprochene Sprache trotz Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten (CIs) nur eingeschränkt wahr.
Optimiere das Hören mit Hörtechnik: Stelle sicher, dass Hörgeräte und CIs eingeschaltet sind. Nutze eine Hörübertragungsanlage (z. B. Soundfield-Anlage) oder ein Mikrofon, das mit dem Hörgerät oder dem CI verbunden ist. Wenn andere Kinder sprechen, gib das Mikrofon weiter, damit auch die tauben oder schwerhörigen Kinder alles verstehen können.
Achte darauf, dass Kinder dich anschauen, während du sprichst. Taube oder schwerhörige Kinder verstehen viel besser, wenn sie deinen Mund und dein Gesicht sehen.
Mache nach Absätzen oder Sinneinheiten kurze Pausen. Das gibt den Kindern Zeit, das Gehörte zu verarbeiten.
Wenn du Gebärden kennst, nutze sie zusätzlich zum Sprechen (= lautsprachbegleitende Gebärden, LBG). Sie unterstützen das Verstehen für viele taube und schwerhörige Kinder.
Wenn die Kinder schon ein bisschen lesen können, verwende das Fingeralphabet. Beim Fingeralphabet gebärdest du mit einer Hand Buchstaben des deutschen Alphabets. Es eignet sich vor allem für Namen von Figuren, für die es keine Gebärden gibt. Weitere Informationen dazu findest du hier:
Jedes ReaDi-Bilderbuch bietet neben dem schriftlichen Text eine Audiospur in Deutsch. Wenn ein Kind gesprochene Sprache akustisch gut wahrnehmen kann, kann es sich die Geschichte auch allein oder mit dir zusammen anhören.
Verbinde die Hörgeräte oder CIs der Kinder mit dem digitalen Gerät (z. B. über Bluetooth), um Störgeräusche zu vermeiden.
Überlege, welche Hörtechnik den Kindern, mit denen du arbeitest, am meisten nützt. Mache dich mit dieser Technik vertraut und teste sie beim nächsten Vorlesen.
Achte beim Vorlesen darauf, die Kinder regelmäßig anzuschauen, um sicherzustellen, dass sie dich beim Gebärden bzw. Sprechen anschauen. Mache bewusst Pausen.